By Dirk Kaesler

Durch die IHngere BeschHftigung mit Max Weber und den "Klassikern" der Soziologie entstand bei mir die Uber­ zeugung, daB es dringend erforderlich ist, eine histo­ risch-soziologische examine der Entwicklung der frtihen deutschen Soziologie zu erarbeiten. Erst auf dem Hintergrund der Prozesse der Institutionalisierung und Professionalisierung bei der Formation des akademi­ schen Fachs "Soziologie" im procedure der deutschen Hoch­ schulen und seiner Popularisierung im deutschen Bil­ dungssystem lieBen sich Aussagen tiber die tatsHchliche Wirkung und Bedeutung einzelner Soziologen und "Schu­ len" treffen. Erst mit Hilfe einer solchen examine k6nnte guy vorstoBen zu einer systematischen Rezepti­ ons- und Wirkungsforschung. Eine derartige examine kann weiterhin dazu beitragen, das professionelle SelbstverstHndnis der heutigen So­ ziologie auf eine historisch fundierte Grundlage zu stellen. Mangelnde Kenntnis und geringes VerstHndnis der eigenen Wissenschaftsgeschichte hHufig zudem verktirzt auf die Errichtung eines Pantheons von "Klassikern" - bedingt leicht die bloBe Wiederholung vergangener Problemstellungen. Gerade die Sozialwis­ senschaften stehen, meiner Ansicht nach, in der be son­ deren Pflicht, die gesellschaftliche Bedingthei t und Gewordenheit, aber auch die relative Eigendynamik ihrer Lehrinhal te herauszuarbei ten und in deren Wei­ terverwendung miteinzubeziehen.

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Armes Militaria Magazine HS 10 - Countryside Of Germany (II) In the middle of Reich

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West Germany and the Global Sixties: The Anti-Authoritarian Revolt, 1962-1978

The anti-authoritarian rebel of the Nineteen Sixties and Nineteen Seventies used to be a watershed within the background of the Federal Republic of Germany. The uprising of the so-called '68ers' - opposed to cultural conformity and the ideological imperatives of the chilly battle; opposed to the yank struggle in Vietnam; in want of a extra open accounting for the crimes of the Nazi period - helped to encourage a discussion on democratization with profound results on German society.

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21 - Die Idee der moglichen Verwendung dieses Tableaus ist dabei, daB fUr einzelne Soziologen, bzw. fUr die oben genannten, sozialorganisatorischen "Zonen relativer Verdichtung" diese Matrix ausgefUllt werden kann. Die so entstehenden "Profile" einzelner Soziologen und soziologischer "Schulen" konnten dann miteinander verglichen werden, so daB Aussagen Uber bestimmte "Schwerpunkte" der Ideengestal t in der deutschen Soziologie gemacht werden konnen. Es geschah mit Bedacht, daB bei der Entwicklung dieses Schemas so haufig von "idealtypischen" Alternativen die Rede war.

Die zugrundeliegende Annahme lautet, daB die genannten Bestimmungsfaktoren der verschiedenen Entstehungs-Milieus der frlihen deutschen Soziologie auch als Erklarungsansatz verwendet werden - 26 - k6nnen, urn die verschiedenen "Soziologien" voneinander unterscheiden zu k6nnen, und diese Verschiedenheiten erklaren k6nnen. Eine bestimmte Kombination von sprungsmilieu" etwa - Kohorte "Ur- l860-69/Blirgertum/Pro- testantisch/Liberal/Mitteldeutschland/Stadt - und se- kundarer Sozialisation - Humanistisches Gymnasium/Universitat/Jurisprudenz/Berlin/Protestantisch/Liberal der Fall Max Webers gie als die "erzeugte" eine andere Soziolo- Kombination: Kohorte l890-99/Blirgerlich/ Jlidisch/Konservativ/Sliddeutschland/Stadt/Humanistisches Gymnasium/Universitat/Psychologie/Frankfurt/keine religi6se Orientierung/Sozialistisch: der Fall Max Horkheimers.

Es geschah mit Bedacht, daB bei der Entwicklung dieses Schemas so haufig von "idealtypischen" Alternativen die Rede war. Ohne Zweifel war es so, daB gerade die intellektuell bedeutsamen Soziologen haufig ren, die sich in ihrem Werk darum jene wa- bemUhten, groBe Spannungen und gegensatzliche Posi tionen mi teinander zu verbinden und zu "vermitteln". Zudem kommt die Tatsache, daB manche der von uns zu untersuchenden Soziologen intellektuelle Entwicklungen im Laufe ihrer Arbeitsphase durchmachten, so daB sich ihre Positionen in Bezug auf bestimmte Fragen verschoben.

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